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Vokalensemble
Rhein-Lahn

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Rhein-Zeitung Ausgabe RLZ vom 18. Januar 2017

Bericht & Foto: Ulrike Bletzer

Vokalensemble wird seinem Ruf gerecht

Auftritt „Zwischen Rückblick und Aufbruch“ lautete das Motto des Neujahrskonzerts im Nastätter Bürgerhaus

Nastätten. Kurze Zwischenstandsabfrage in der Pause: Ob er mit seinen Schützlingen zufrieden ist? „Ja, sehr!“, antwortet Chorleiter Franz Rudolf Stein mit Nachdruck und präzisiert: „Heute singen sie noch besser als in den Proben.“ Logisch, schließlich geht es den Mitgliedern des Vokalensembles Rhein-Lahn auch nicht anders als den meisten anderen Sängern: Erst die Anspannung, unter der man beim Auftritt selbst steht, spornt zu hundertprozentiger Konzentration und, daraus folgend, zu maximaler Leistung an.

Und außerdem gibt es da ja noch einen Ruf, der tunlichst verteidigt sein will. Die Qualität des Vokalensembles Rhein-Lahn hat sich seit geraumer Zeit herumgesprochen – abzulesen ist das nicht zuletzt daran, dass das Neujahrskonzert im Nastätter Bürgerhaus bereits am 4. Advent restlos ausverkauft war.

Dort war das Publikum erst einmal von einer Schar schwarz-rot gekleideter Gestalten umzingelt: Zur Melodie des Kirchenliedklassikers „Amazing Grace“ schlenderten die meisten der insgesamt rund 75 Ensemblemitglieder vom Zuschauerraum aus gemächlich hoch auf die Bühne – eine pfiffige Idee, die dem Konzert von Anfang an zu einer besonderen, von der Liebe zum Detail geprägten Note verhalf.

Beisitzerin Barbara Clempau-Walther begrüßte noch die Gäste, dann machte Edith Potthas, Moderatorin mit Sinn für informative Wissensvermittlung und trockenen Humor, nach und nach klar, was „Zwischen Rückblick und Aufbruch“, so der Titel der Veranstaltung, musikalisch gesehen alles zu erwarten war. Und das war, um es kurz machen, eine Menge. Musical- und Filmmusiklieder hatte das rund zweistündige Programm ebenso auf Lager wie anspruchsvolle Schlager, Traditionals ebenso wie unsterbliche Popsongs, Klassisches, das in modernem Gewand daherkam, ebenso wie strikt am Original orientierte Beiträge. Wobei einen Teil des Reizes sicherlich der nicht zu überhörende abrupte Stimmungswechsel ausmachte: Die erste, dem „Rückblick“ gewidmete Konzerthälfte barg in erster Linie ruhige, in der Dynamik zurückgenommene, teils von tiefer Melancholie geprägte Lieder. Die vom Chor sehr feinfühlig vorgetragene Ballade „Tears in Heaven“, in der Eric Clapton den Unfalltod seines vierjährigen Sohns verarbeitet, gehörte unter anderem in diese Sparte. Aber auch bei den anderen Beiträgen bewies das Vokalensemble seine Klasse, wusste mit sauberer Intonation und stimmlicher Flexibilität, mit gesanglicher Ausdrucksstärke auf der einen und Sinn für feine Nuancen auf der anderen Seite zu überzeugen.

Potenzial für Gänsehaut-Feeling besaß zweifellos der mit viel emotionaler Power umgesetzte Trude-Herr-Song „Niemals geht man so ganz“, der sich thematisch um die Wehmut des Abschiednehmens dreht. Vom statischen Rückblick zur Dynamik des Aufbruchs: Im zweiten Teil dieser facettenreichen Veranstaltung dominierten schwungvolle, rhythmusbetonte, um nicht zu sagen fetzige Beiträge – ob diese nun, wie beispielsweise bei „Wunder geschehen immer wieder“ dem Schlagergenre, bei „Under the Boardwalk“ dem Rhythm & Blues oder bei dem lautmalerischem „Baba Yetu“ einem dem Gospel nachempfundenen Musikstil entnommen waren.

Das von Chorleiter Franz Rudolf Stein auf gewohnt hohem Niveau dirigierte und instruierte Vokalensemble, das wurde nun endgültig klar, ist eben in vielen musikalischen Sätteln zu Hause. Dazu eine Reihe sehr unterschiedlicher, sich bestens ergänzender Solisten: Während Petra Dönges und Edith Potthas als Duo mit dem Uralt-AbbaSong „The Way Old Friends Do“ begeisterten und Melanie Stocker Nenas „Wunder geschehn“ mit ihren Solopassagen bereicherte, zog Bariton Hermann das Publikum mit dramatischem Schmelz bei „Ol‘ Man River“ in den Bann. Damit nicht genug: Während Michael Scholl die Zuhörer als gesanglich versierter Pop-Barde bei „Under the Boardwalk“ und „It Never Rains in Southern California“ um den Finger wickelte, setzte Marius Kaffine dem Programm mit dem zur E-Gitarre vorgetragenen Clueso-Song „Chicago“ ein weiteres i-Tüpfelchen auf.

Vollends zur runden Sache wurde der Abend durch die Instrumentalisten, zu denen unter anderem Querflöttistin Julia Kaffine und Akkordeonist Kurt Potthas zählten. Und, an vorderster Front mit dabei natürlich: die dreiköpfige Band mit Harald Meyer am Klavier, Volker Langenbahn an der Bassgitarre und Jonas Kaffine am Schlagzeug. Sie lieferte nicht nur die maßgeschneiderte Begleitung, sondern präsentierte sich auch mit zwei tollen Solonummern: Johann Sebastians „Air“ im Arrangement von Carsten Gerlitz und Harald Meyer im ersten und Isaac Albéniz‘ „Asturias“ im Arrangement von Joja Wendt im zweiten Konzertteil.

Sehr apart anzuhören war es, wie sich hier klassisches Original und moderne Weiterentwicklung zu einem harmonischen Ganzen zusammenfügten – aber auch, wie Albéniz‘ Gitarrenklassiker zu einer exotisch anmutenden, über weite Strecken von synthetischen Klängen dominierten Komposition mutierte. Eine in sich stimmige, mitreißende Veranstaltung war das Neujahrskonzert also. Oder anders ausgedrückt: Es könnte durchaus sein, dass besagter guter Ruf beim nächsten Mal noch ein Stückchen schwieriger zu verteidigen ist.

Pressefoto

Dass das Repertoire des Vokalensembles Rhein-Lahn umfangreich ist, zeigte sich beim Neujahrskonzert in Nastätten. Filmmusiklieder hatte das rund zweistündige Programm ebenso zu bieten wie anspruchsvolle Schlager, unsterbliche Popsongs oder Klassisches in modernem Gewand. Foto: Ulrike Bletzer


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Bericht: Mechthilde Allmeroth

Vokalensemble Rhein-Lahn - Chorreise 15. bis 18. Juni 2017

Die Sänger- und Sängerinnen des Vokalensembles starteten früh morgens des 15.06. im modernen Doppeldecker-Reisebus ihre Chorreise nach Dresden – in die sächsische Hauptstadt, die Stadt der Musik!

Schon die Fahrt war ein Erlebnis und die Freude auf die kommenden Tage und das straffe gut durchdachte Programm ließ die Sängerherzen höher schlagen

Eine Kaffeepause der besonderen Art an der Autobahn mit liebevoll hergerichtetem Frühstücksbuffet vom Organisationsteam, das keine Wünsche offen ließ, war ein gelungener Auftakt der 4-tägigen Chorreise. Am Nachmittag kam der Chor in Dresden an. Nachdem die Sänger- u. Sängerinnen im Achat-Hotel eingecheckt hatten, konnten sie sich schon mal auf eigene Faust die schöne Stadt Dresden ansehen. Am Abend traf man sich im zünftigen Brauhauslokal „Feldschlösschen Stammhaus“, das in direkter Nachbarschaft zum Hotel liegt. Dort konnte sich die Sängerschar bei gutem Essen und Gebräu stärken.

Am 16.06., nach erholsamem Schlaf und gutem Frühstück, holte der Bus die Reisegruppe ab und brachte sie zur Anlegestelle am Dresdner Terrassenufer. Dort ging der Chor an Bord des historischen Schaufelraddampfers und startete zur Schifffahrt nach Pillnitz. Bei einem schon bedenklich niedrigen Wasserstand legte das Schiff sicher in Pillnitz an. Bevor die Sänger von Bord gingen, brachten sie einem mitreisenden Geburtstagskind ein Ständchen. Das gewünschte Lied aus der Heimat, das moderne Loreley-Lied, wurde somit auf der Elbe gesungen und anstatt des Loreley-Felsens war im Hintergrund der prächtige Blick auf Schloss Pillnitz zu sehen, eingebettet in Weinberge und die harmonische Flusslandschaft des Elbtals.

Schloss Pillnitz, das einstige Lustschloss und spätere Sommerresidenz des sächsischen Königshauses zu Zeiten August des Starken war Schauplatz vieler Hochzeiten und Feste. Seit dem 20. Jahrhundert sind in den Palais Museen eingezogen und der Schlosspark ist die stadtweit schönste Erholungsoase für Dresdner und Touristen aus aller Welt. Dies konnten die Ausflügler bei einem Spaziergang durch den Schlosspark bewundern.

Von dort ging es mit dem Bus weiter zum Elbsandsteingebirge, zur berühmten Bastei – die älteste und berühmteste Touristenattraktion der Sächsischen Schweiz. Der imposante Blick über das Elbtal auf die Tafelberge der Sächsischen Schweiz bis weit in die benachbarte Landschaft des Lausitzer Berglandes und des Ost-Erzgebirges ließ die Betrachter staunen. In einer Entfernung von 130 m und in einer Höhe von 194 m über dem Elbspiegel boten sich den Sänger und Sängerinnen auf dem Sandsteinplateau unvergessliche Eindrücke.

Nach der Rückkehr konnte jeder Reiseteilnehmer nach Lust und Laune selbst bestimmen, wo es am Abend hinging. Einige gönnten sich die Aufführung „Carmen“ in der Semperoper und andere genossen den Abend in der Altstadt Dresdens, wo das Leben rund um die Frauenkirche pulsiert.

Am 3. Tag der Chorreise, 17.06., stand eine kombinierte Busrundfahrt mit Altstadtrundgang auf dem Programm. Die Rundfahrt führte die Reiseteilnehmer in die Randbezirke der Dresdner Altstadt mit Dynamostadion, Hygienemuseum und Gläserne Manufaktur von VW, vorbei an den nahen Villenviertel Blasewitz und Loschwitz, Elbufer mit Weinbergen und den berühmten Elbschlössern, dann die Brücken Blaues Wunder, Waldschlösschenbrücke sowie in der Altstadt die Augustusbrücke. Weiter führte die Fahrt durch die Neustadt und das Barockviertel Innere Neustadt, dem letzten erhaltenen barocken Wohn- und Geschäftsquartier Dresdens.

Der anschließende Rundgang führte die Reisenden des Vokalensembles zu einer Zeitreise. Mit kleinen Anekdoten und großen Geschichten durch den Gästeführer wird die Vergangenheit Dresdens lebendig: Vom dunklen Mittelalter über die Kraft der Renaissance und die glanzvolle Zeit des Barock bis zur Spurensuche der Friedlichen Revolution 1989 und das was die Menschen bewegte.

Weiter führt der Rundgang die Gruppe zum Zwinger, der Semper Galerie, dem Theaterplatz mit der Semperoper, zum Taschenbergpalais, dem Fürstenzug, dem Residenzschloss, der Hofkirche mit Schlossplatz und zur Frauenkirche mit Neumarkt und vielem mehr.

Diese gewaltigen Eindrücke mussten in kurzer Zeit verarbeitet werden, denn am späten Nachmittag hatten die Chorsänger des Vokalensembles noch Großes vor!

Was passte besser in den Rahmen der z. Zt. stattfindenden Dresdner Musikfestspiele als ein Gemeinschaftskonzert mit dem Dresdner „Friedrich Wolf“ Chor unter der Leitung von Eric Weisheit und dem Vokalensemble Rhein-Lahn unter Leitung von Franz-Rudolf Stein, das in schönem Ambiente im gut besuchten Saal des Stadtmuseums Dresden aufgeführt wurde. Unter dem Motto „Alte Weisen, junge Töne“ wurde u.a. Chorliteratur von W.A. Mozart, J.S Bach, F. Silcher, Camille Saint-Saens, Carl Maria von Weber sowie modernes Liedgut von z.B. Nena, Elton John, Udo Lindenberg usw. zu Gehör gebracht. Zum Konzertabschluss sangen beide Chöre gemeinsam den Chorsatz „Gloriosa dicta sunt“ von Vytautas Miskinis.

Ein gemütliches Beisammensein mit dem Partnerchor beschloss diesen eindrucksvollen dritten gemeinsamen Tag der Sängerinnen und Sänger.

Am letzten Tag der Reise brachte der Bus die Reisegruppe des Vokalensembles nach Meißen. In der Kirche St. Afra in Meißen begleiteten die Sängerinnen und Sänger des Vokalensembles Rhein-Lahn den Gottesdienst mit ihren Liedern Hymne an den Unend¬lichen, Locus iste, Gloriosa dicta sunt und dem Gospel Going home. Einen besonders emotionalen Moment erlebte der Chor zum Ende des Gottesdienstes, in dem der Pfarrer von St. Afra eine Sängerin aus den Reihen des Chores mit ihrem Mann anlässlich deren Goldhochzeit segnete. Der Chor sang nach dem Gottesdienst zu Ehren dieses Jubelpaares noch einige Lieder am Altar in St. Afra und als Überraschung für alle Sängerinnen und Sänger erklang dann das Lied Sankta Maria, eine Soloeinlage einer Sopranistin des Chores!

Könnte es einen schöneren Abschluss einer so wunderbaren Chorreise geben?

Nach einer Stärkung bei wunderbarem Wetter im Garten des Burghotels über der schönen Stadt Meißen traten die Sängerinnen und Sänger die Heimreise an.

Eine eindrucksvolle und wunderschöne Chorreise geht auch mal zu Ende, aber sie trägt auch zur Stärkung und Motivation der Chorsängerinnen und –sänger bei, die nach der Sommerpause im August mit Elan und Freude an die Vorbereitung und Erprobung der Lieder für das geplante Weihnachtskonzert gehen. Dieses Konzert wird an zwei Terminen statt-finden: Am 1. Adventssonntag, 03.12.2017, in der Klosterkirche Schönau in Strüth sowie direkt im neuen Jahr am Sonntag, 07.01.2018, in der Barbara-Kirche in Lahnstein.



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Rhein-Zeitung Ausgabe RLZ vom 06. November 2017

Adventskonzert in Strüth

Musik Vokalensemble und Blasorchester treten auf

Rhein-Lahn. Zu Beginn der Adventszeit möchte das Vokalensemble Rhein-Lahn gemeinsam mit der Lahn Sin(n)fonie Nassau auf das Weihnachtsfest einstimmen. Ein festliches Weihnachtskonzert erwartet die Besucher am Sonntag, 3. Dezember, um 17 Uhr im Kloster Schönau in Strüth. Die Veranstalter kündigen ein Konzertprogramm an, in dem klassisches sowie modernes Liedgut zu Gehör gebracht wird, das junge, jung gebliebene sowie auch ältere Zuhörer in gleicher Weise berühren und ansprechen soll.

Ein zweites Konzert zum Ausklang der Weihnachtszeit findet am 7. Januar in der Barbarakirche in Lahnstein statt.

Konzertkarten gibt es ab 7.November in folgenden Vorverkaufsstellen: im Bücherland in Nastätten und im Dorfladen Miehlen.


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Rhein-Zeitung Ausgabe RLZ vom 14. November 2017

Vorverkauf für Konzert beginnt

Rhein-Lahn. Das gemeinsame Weihnachtskonzert des Vokalensembles Rhein-Lahn und des Ensembles Lahn Sin(n)fonie Nassau am 3. Dezember in Strüth ist ausverkauft. Für das zweite Konzert am 7. Januar um 17 Uhr in der Barbarakirche in Lahnstein gibt es aber noch Karten.

Der Vorverkauf beginnt ab sofort in folgenden Vorverkaufsstellen: Buchhandlungen Mentges und Staudt (Lahnstein), Bücherland (Nastätten), Buchhandlung Jörg (Nassau) und im Dorfladen in Miehlen.


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Rhein-Zeitung Ausgabe RLZ vom 07. Dezember 2017

Bericht & Foto: Ulrike Bletzer

Traditionell weihnachtlich bis gewollt chaotisch

Konzert Vokalensemble Rhein-Lahn und Lahn Sin(n)fonie Nassau traten in Strüth auf

Strüth. Das passte ja. Draußen der erste Schnee dieses Winters, drinnen der musikalische Einstieg in den Advent. Und der gleich zweigleisig: Vokalensemble Rhein-Lahn und Lahn Sin(n)fonie Nassau hatten für vergangenen Sonntagnachmittag gemeinsam zum Konzert ins Kloster Schönau nach Strüth eingeladen. Und damit zu einer Veranstaltung, die, um es vorwegzunehmen, nicht nur, aber zweifellos auch von ihren reizvollen Kontrasten in puncto Repertoire, Vortragsstil und musikalischer Stimmung lebte. Ein Konzert mit ebenso klug wie klar verteilten Rollen war es, was das Publikum in der voll besetzten Klosterkirche zu Gehör bekam. Hier das vor allem in der ersten Hälfte agierende Vokalensemble, das eindeutig für den traditionellen Part zuständig war. Dort die Lahn Sin(n)fonie, die sich nicht weniger eindeutig der weihnachtlichen Unterhaltungsmusik verschrieben hatte und nach der Pause einen ordentlichen Schwung Big-Band-Feeling ins Spiel brachte.

Aber der Reihe nach. Den Anfang machte jene schlichte, zeitlos berührende, zeitlos in den Bann ziehende Geschichte, die man bereits gefühlte tausendmal gehört haben mag, an der man sich aber dennoch niemals satthören kann: die Geschichte von der Geburt Jesu. Moderatorin Edith Potthas trug sie, nach einer kurzen Begrüßung durch Barbara Walther-Clempau, Stück für Stück vor – und lieferte so den roten Faden für das Vokalensemble, das von dem aus unbekannter Feder stammenden „Maria durch ein Dornwald ging“ bis zu Camille Saint-Saëns‘ „Tollite hostias“ etliche Klassiker der weihnachtlichen Chormusik erstrahlen ließ. Praktisch von der ersten Sekunde an begeisterten die Sänger mit ihrem raumfüllenden, in der hervorragenden Akustik der Kirche noch intensiver seine Wirkung entfaltenden Vortrag, der an technischer Präzision auf der einen und emotionaler Wärme und Ausdruckskraft auf der anderen Seite kaum etwas zu wünschen übrig ließ. Harmonie und Homogenität des Chorklangs traten besonders bei Wolfgang Amadeus Mozarts „Ave verum“ in den Vordergrund, waren aber auch bei den anderen, größtenteils a cappella dargebotenen Beiträgen nicht zu überhören. Zusätzliche Würze verlieh dem Ganzen die eine oder andere lautmalerische Passage – ein Eindruck, der besonders auf Mykola Leontovichs „Carol of the Bells“ zutraf: Sehr apart anzuhören war es hier, wie die menschlichen Stimmen ein zunächst zögerlich einsetzendes, dann immer lauter und strahlender erklingendes Glockengeläut imitierten, das am Ende dann wieder mit einem einsamen „Klöppelschlag“ genauso sachte, wie es aus dem Nichts aufgetaucht war, verebben sollte. Ein rundum überzeugender Auftritt war es also, den das Vokalensemble mit dem von Max Behnke an der Orgel begleiteten, jubilierenden Schlusschor „Tollite hostias“ aus Camille Saint-Saëens‘ „Weihnachtsoratorium“ eindrucksvoll abrundete.

Schnitt und Paradigmenwechsel: Nach einer rund 20-minütigen Umbau- oder, besser gesagt, Instrumentenaufbaupause übernahm die 2011 gegründete, aktuell 45 Musiker zählende Lahn Sin(n)fonie Nassau unter der Leitung von Kay Gutjahr die Regie. Was ein Stück weit einem Wechsel von der E- zur U-Musik gleichkam: Von dem einleitenden Medley „A Swinging Christmas“ bis zu dem in den 1940er-Jahren von Hugh Martin komponierten Musicalsong „Have Yourself a Merry Little Christmas“ ging es nun, ebenfalls von Edith Potthas mit viel Sachkenntnis und Sinn für Humor moderiert, ausgesprochen weltlich und unterhaltsam zu. Melancholische, zum Träumen anregende Stücke wie Irving Berlins durch Bing Crosby zu Weltruhm gelangter Weihnachts-Evergreen „White Christmas“ hatte dieses Blasorchester, das mit einer wie auch immer gearteten „Dicke-Backen-Musik“ nun wirklich gar nichts gemeinsam hat, ebenso auf Lager wie dynamisch vorwärtsdrängende Stücke, etwa den „Sleigh Ride“, zu Deutsch: die „Schlittenfahrt“ aus der Feder des US-amerikanischen Komponisten Leroy Anderson. Den einen oder anderen fingierten „Ausrutscher“ inbegriffen: Bei dem Beitrag „Christmas à la Bigband“ etwa schien das musikalische Treiben streckenweise gänzlich außer Kontrolle zu geraten, drohte immer wilder, schräger und schriller zu werden, bevor es sich am Ende Gottlob wieder fing – eine originelle, sehr ansprechend gestaltete Nummer. Dieses gewollte „Chaos“ konnte indes nicht darüber hinwegtäuschen: Die Lahn Sin(n)foniker agierten auf sehr hohem musikalischem Niveau – man könnte auch sagen: Das war moderner Bläser-Sound vom Feinsten. Ihr Übriges tat die wandlungsfähige, streckenweise soulig angehauchte Stimme von Solosängerin Patrizia Weber, die das Orchester bei den Liedern „White Christmas“, „Let it Snow! Let It Snow! Let It Snow!“ und „Have Yourself a Merry Little Christmas“ begleitete.

Kurzum: Es war ein auf vielen Ebenen überzeugendes Adventskonzert, das in der Abgeschiedenheit des Klosters Schönau erklang. Was natürlich auch für die zu guter Letzt von Vokalensemble und Lahn Sin(n)fonie gemeinsam zu Gehör gebrachten Beiträge gilt: Mit John Higgins „Christmas Song“ und dem Traditional „Adeste fidelis“, das Michael von Dorp von der Empore herab mit seinem Trompetenspiel bereicherte, sowie der im Verbund mit den Konzertbesuchern dargebotenen Zugabe „Oh du fröhliche“ setzten die Musiker dem Ganzen am Ende das i-Tüpfelchen auf.

Pressefoto

Das Vokalensemble Rhein-Lahn (im Hintergrund) und Lahn Sin(n)fonie Nassau gaben in der Klosterkirche in Strüth ein Konzert, das von reizvollen Kontrasten in puncto Repertoire, Vortragsstil und musikalischer Stimmung lebte. Foto: Ulrike Bletzer